Antrag: Demokratie braucht Bildung - Erinnerungskultur anschaulich vermitteln

Beschreibung

Im Rahmen der Aktivitäten für eine Erinnerungskultur im Kreis Heinsberg regen wir eine Kooperation mit den drei zentralen Bildungswerken im Rheinland, der „Gedenkstätte Brauweiler im LVR-Kulturzentrum“, dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln und der NS-Dokumentation Vogelsang an. Diese soll die bereits bestehenden Angebote für Besuche von Schulen und Bildungseinrichtungen ergänzen. So könnte unter Einbeziehung der Gedenkstätten „vor der Haustür“ ein Standardangebot entwickelt werden, das vor allem Schulen ohne großen Verwaltungs- und Vorbereitungsaufwand nutzen können.

Wir orientieren uns dabei an der erfolgreichen Umsetzung der Zusammenarbeit mit den Gedenk-stätten, die der Rhein-Erft-Kreis in einem Rahmenkonzept zur Erinnerungskultur entwickelt hat.

Schulklassen und Gruppen von Bildungseinrichtungen aus dem Kreis Heinsberg werden eingeladen, sich im Rahmen von Workshops, Führungen und Vorträgen mit der hochaktuellen Thematik auseinanderzusetzen. Dazu stellt der Kreis für den Besuch der Einrichtungen Fördermittel zur Verfügung, die für die Schulklassen eine kostenlose Teilnahme an den Workshops und Führungen ermöglichen sollen. Darüber hinaus werden die Reisekosten bei einer Buchung zu den genannten drei Bildungsträgern bei entsprechend anfallenden Kosten für den ÖPNV gefördert. Hierfür ist eine geeignete Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln.

Für die Umsetzung des Rahmenkonzeptes soll die Verwaltung prüfen, in welcher Höhe Kreismittel für Buchungen von Kursen und Fahrten zu den genannten drei Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden können. Für die Bereitstellung von Bussen für Fahrten zu den Gedenkstätten sollen Gespräche mit der WestVerkehr geführt werden.

Begründung:

Die Ereignisse der letzten Wochen und Monate haben gezeigt, wie wichtig ein aktives Engagement gegen rechtsextremes und menschenfeindliches Gedankengut ist. Dazu gehört auch, die Erinnerung an die Geschichte und die Gräuel des Nationalsozialismus aufrecht zu erhalten. Demokratie ist nicht zuletzt eine Bildungsfrage. Insbesondere jungen Menschen muss anschaulich vermittelt werden, dass unsere freiheitliche Demokratie und eine offene Gesellschaft mit Blick auf die Zeit des National-sozialismus nicht immer selbstverständlich waren.

Die drei genannten Bildungswerke werfen in ihren Dokumentationen und Bildungsaktivitäten jeweils unterschiedliche Perspektiven auf die Zeit des Nationalsozialismus an unterschiedlichen Handlungs- und Tatorten. Sie leisten pädagogisch fundierte Präventionsarbeit mit Jugendlichen u.a. zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft.