ÖPNV muss ausgebaut werden – West Verkehr geht neue Wege - Busfahrer dringend gesucht
Uneingeschränkte Unterstützung hat die GRÜNE Kreistagsfraktion dem kreiseigenen Unternehmen der WestVerkehr GmbH zugesagt. Bei einem Besuch in der Geilenkirchener Zentrale zeigte sich die Fraktion beeindruckt von den neuen Plänen, die Geschäftsführer Udo Winkens vorstellte.
So sollen mit Hilfe von Fördergeldern in allen zehn Kommunen des Kreises als zentrale Anlaufstelle sogenannte MultifunktionsHubs für Busse, E-Bike-Verleih, Carsharing usw. entstehen, verbunden mit einem Service-Point der WestVerkehr sowie weiteren Dienstleistungsangeboten (Post, Bank, Supermarkt etc.). Bis 2030 soll dies möglichst realisiert werden.
„Die Einhaltung der Klimaziele, bis 2045 den CO2-Ausstoß auf Null zu senken, macht es notwendig, in neue Mobilitätskonzepte und neue Technologien zu investieren,“ so Fraktionsvorsitzender Jörg van den Dolder. „DieWestVerkehr stellt mit ihrem neuen Ansatz der Mobilitätszentralen die notwendigen Weichen für die Zukunft.“
Winkens erläuterte in seinem Vortrag für eine nachhaltige Mobilität die Vorteile der geplanten MultifunktionsHubs auch für die Verkehrsvermeidung. Durch die Dienstleistungsangebote in dem zentralen Gebäude sowie Coworking-Spaces würden viele Wege vermieden, da alles zentral an einem Ort erledigt werden könne. In Geilenkirchen etwa könne dieser Hub direkt zentral am Bahnhof errichtet werden. Seit einigen Wochen sei ein spürbares Umdenken in der Bevölkerung bzgl. des Individualverkehrs zu beobachten. Durch die hohen Spritpreise der letzten Wochen würden mehr Menschen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen.
Im Flächenkreis Heinsberg gelte es, noch viele Personen für den ÖPNV zu gewinnen. „Um die Klimaziele zu erreichen, ist ein radikales Umdenken in der Bevölkerung notwendig. Darauf muss sich der ÖPNV in ländlichen und suburbanen Räumen einstellen. Eine Veränderung des Modal Splits im Kreis Heinsberg um 10 Prozent zu Gunsten des ÖPNV würde bedeuten, dass 44.000 Menschen werktags den ÖPNV nutzen. Gegenwärtig sind es nur 18.000,“ so Winkens.
Kurzfristig sollen dazu auch fünf Mobilstationen im Kreis mit Carsharing, Radverleih und Radreparaturservicestation realisiert werden.
Auch Fördermittel für Brennstoffzellenbusse sowie für die Elektrifizierung der Linienbusflotte sind als Beitrag zur Verkehrsverbesserung beantragt.
Große Probleme bereitet dem Geschäftsführer der WestVerkehr jedoch die Personalsituation. Es sei sehr schwierig, qualifizierte Busfahrer*innen zu bekommen.
Der verkehrspolitische Sprecher der GRÜNEN Kreistagsfraktion Ulrich Horst sagte Herrn Winkens die Unterstützung der Fraktion zu. Die Pläne seien absolut im GRÜNEN Sinne. „Nach Jahren der sogenannten Restrukturierung (Sparmaßnahmen und Linienkürzungen) bei der WestVerkehr, geht der Trend nun wieder zum Glück in die andere Richtung,“ so Ulrich Horst abschließend.